stetiger Hörverlust - ab wann braucht man Hörimplantat?

[rosabunt]

Hallo!

Gerne würde ich mich bei euch erkundigen über das Thema Hörverlust. Vielleicht hat ja der oder die eine Erfahrungen auch in dem Bereich in der eigenen Verwandtschaft. Bei meinem ältesten Onkel ist es momentan so, dass er auf beiden Ohren bereits starke Hörgeräte trägt, aber auch diese immer weniger erreichen können und er wirklich immer weniger hören kann. Als jetzt der Arzt vorgeschlagen hat, er solle sich mit dem Thema Implantat beschäftigen ist er sehr angstvoll geworden, er hatte vor Jahren eine schlimme Operation (wegen etwas anderem) hinter sich und ist da nun eher negativ eingestellt.
Kennt ihr denn jemanden mit Cochlea Implantat? Ich fände es gut, wenn man ihm positive Erfahrungen mitteilen könnte, dass dies ja ein Zugewinn ist, auch wenn klar ist, dass es eine OP ist.

[Zwysel]

Also ich kenne zwar jemanden mit Hörgeräten aber mit einem Cochlea Implantat nicht.
Ich glaube aber, so ein Implantat ist nicht für jeden Typ des Hörverlustes geeignet, da müsste man zuvor testen ob es möglich ist. Wenn das aber der Arzt anspricht muss es sich wohl darum handeln.
Ich würde mal schauen ob man eventuell Kontakt mit Cochlea-Trägern aufbauen kann, eventuell geht man zu einer Hilfsgruppe oder im Netz gibt es auch Blogs oder Facebookseiten dazu.
Cochlear, ein Hersteller von den Implantaten, hat sowohl einen Blog als auch eine Facebookseite, dort trifft man sicher Menschen die ein Cochlea Implantat tragen, denke mir da wird sich sicher jemand finden der dir persönliche Eindrücke schildert.

[rosabunt]

Danke Dir, die Idee gefällt mir ganz gut, ich denke wenn er jemanden hätte oder lesen könnte wie das für die Person ist und erlebbar war, dann fällt ihm das leichter da zuzustimmen, wir als außenstehende können da ja nur bedingt mitfühlen, aber natürlich erhält er auch von uns guten Rückhalt.
Weißt du denn auch zufällig wie sich sowas bei Sport auswirkt, kann man allem ganz normal nachgehen?

[Zwysel]

Glaube die Community ist da sicher sehr miteinander verwoben auf Grund des Schicksals und alle wissen welche Bedenken und Ängste man da hat.
Da ist sicher jemand so freundlich und hilft jemanden weiter der vielleicht in derselben Situation ist wie er oder sie vor ein paar Jahren.
Glaube auf den Sport hat das wenig Auswirkungen, man kann ja sogar schwimmen gehen mit einigen Modellen, zumindest gibt es auch wasserfestes Zubehör.
Also wenn man jetzt nicht ständig auf einen Kopfball geht oder man einem Kampfsport nachgeht sehe ich da wenig Probleme.
Glaube aber auch die Fragen lassen sich von einem Insider besser beantworten.

[rosabunt]

Da hast Du Recht, das werde ich mir auf jeden Fall mal genauer ansehen, reingeschmökert habe ich auf jeden Fall auch schon ein bisschen, da sind schon sehr persönliche Eindrücke mit dabei, das hilt weiter. Was mich noch interessieren würde wegen der Klinik und der OP, wie entscheidet denn der Arzt welches Implantat geeignet ist, also es gibt ja eben auch verschiedene Hersteller, oder hat man da Mitspracherecht?

[Zwysel]

Mitspracherecht hat man schon, man muss sich halt vorher auch viel informieren.
Soweit ich gehört habe, ist es so, dass die Klinik meist nur ein Modell verwenden. Dieses implantieren sie dann jeden der in der Klinik ist.
Wenn man jetzt z.B. ein Implantat von Cochlear haben möchte, dann sucht man sich eine Klinik aus, die diese Implantate verwendet.
Glaube die Ärzte haben die Fähigkeit alle Implantate einzusetzen aber wenn man mit einem Modell bzw. Hersteller schon viel Erfahrung gemacht hat dann bleiben die eben dabei.
Glaube da sollte man sich schon genau überlegen was man braucht und will und lieber mal ein paar Kilometer fahren als ein Implantat von einer Klinik zu nehmen nur weil es die am nächsten gelegene ist.

[rosabunt]

Das erscheint mir dann doch sehr logisch muss ich sagen, letztlich hat man das Implantat ja dann auch lange und sollte sich sicher sein, was man möchte, und ich sehe da auch den Kontakt du den Betroffenen als sehr interessant, denn nur so kann man ja wirklich einschätzen was man denn möchte.
Plus ich denke auch die Klinik sollte zu einem passen und der Arzt, auch da sollte man sich ja wohlfühlen und gut aufgehoben sein, bzw. eventuell gibt es irgendwo besser Spezialisierungen, da sollte man sich sicher vorher auch viel umsehen.

[Zwysel]

Sicher gibt es Ärzte die sich damit besser auskennen, wenn sie mehrere Menschen im Jahr operieren ist das sicher besser als jemand der das nur sehr selten macht.
Ja denke gerade da und allgemein alles was den eigenen Körper betrifft sind persönliche Erfahrungen gut, wenn ich mir einen Fernseher kaufe dann reicht auch eine Bewertung im Internet aber der Körper und die Gesundheit sind da schon was anderes. Wie du richtig sagst, das hat man dann ja auch sein Leben lang, da kann man dann nicht einfach mal so umtauschen oder zurückgeben wie man es beim Fernseher tun würde

[rosabunt]

Mittlerweile ist das aber auch ein routinierter Eingriff, es gibt ja auch ganz viele Menschen die dies tragen, das darf man auch nicht vergessen. Und die Technologie entwickelt sich ständig weiter.

[Zwysel]

Ja glaube davon gelesen zu haben, dass es bei der Operation nicht mehr so häufig zum Austritt von der Flüssigkeit in der Schnecke kommt. Die Flüssigkeit braucht man für das Gleichgewicht, früher ist es anscheinend hin und wieder vorgekommen, dass sie ein wenig ausgeronnen ist bei der OP. Das kommt jetzt noch seltener vor.
Ja denke auch die Technik von heute kann man nicht mit der vor 20 Jahren vergleichen. Man wird aber sicher auch die von heute nicht mit der in 20 Jahren vergleichen können, geht schon sehr schnell vorwärts.